
Die Zeit, ja die Zeit
Was fangt IHR eigentlich mit all Eurer freien Zeit an????
Die meisten behaupten ja sie hätten keine….
Das ist wahrscheinlich nur so ein bescheuertes und meist widersprüchliches Gefühl
weil man die Zeit nicht mit Händen greifen kann.
Sie rinnt wie ein Bächlein vor uns her.
Und wie wir alle wissen, ist Wasser auch nicht aufzuhalten.
Also behaupten wir einfach steif und fest, wir hätten keine.
Dabei ist es doch so einfach.
Wir müssten sie uns nur ( besser ) aufteilen als wir es tun.
In das was wir tun müssen, - tun sollen - und tun wollen.
Von jedem ein Stück, eine Scheibe ergibt sich ein ganzer Tag, den man sinnvoll ausfüllen kann und alles in ihn hineinpacken was man möchte.
Was du heute kannst besorgen, verschiebe nicht ewig und immer auf Morgen – ja, ja – so heißt schon ein uraltes Sprichwort und es stimmt – wie es alte Sprichwörter eben so an sich haben. In jedem Satz steckt ein winziges Körnchen Wahrheit. Man muss es nur wie ein Huhn picken und aufheben.
Also wie ist das nun mit der Zeit?
Ist es nicht einfach nur so, dass wir verlernt oder vergessen haben rechtzeitig Prioritäten zu setzen zwischen
Wichtig und unwichtig, nötig oder unnötig?
Überleg mal.
Wie ist es bei dir?
Zeitmangel, unter dem meinen wir alle zu leiden.
Die Zeit geht vorbei
die Zeit rast davon
Zeit kostet Geld
zeitlos ist endlos
und nicht zu überschauen, wenn wir uns ihr unterwerfen - hält sie uns erbarmungslos in ihren Klauen, sind wir selbst daran schuld, denn wir sind es, die nicht sorgsam mit ihr umgehen.
Langsam beginne ich zu verstehen, wenn ich an der Kasse im Supermarkt stehe, was der Satz bedeutet“ ich bin Rentner, ich hab doch keine Zeit“, Dort hört man das fast jeden Tag. Viele Rentner, sie drängeln sich oft fast rücksichtslos mit diesen Worten als Erste voran.
Zwar gehöre ich noch lange nicht zur Gilde der Rentner, jedoch bin ich ja nicht blöd und kann mich „ hineinversetzen“ in diesen Zustand, denn ich arbeite zuhause…aber – auch ich könnte sagen, ich hab keine Zeit, jedoch für das, was ich will, habe ich immer Zeit. Und wenn es nur ein Minisekündchen ist, das ich mir dafür abzwacke. Ich denke, es ist eine Sache der Organisation und Einteilung wenn ich über ständigen Zeitmangel klage.
Rentner sind beschäftigt, weil sie sich gerne beschäftigen, ja - sie sollen es ja auch.
Es heißt schließlich nicht - sich unbedingt zwingend den ganzen Tag auf die faule Haut zu legen.
Aber gerade weil sie sich nicht mehr unter dem Druck der Beschäftigung von außen befinden, haben sie jede Menge Zeit, die jedoch gilt es, sinnvoll auszufüllen und einzuteilen.
Für „ Arbeitslose „ gilt das gleichermaßen.
„ Zuhause sein“ ist der Zustand der eigenen freien Zeiteinteilung. Ein Luxus heutzutage.
Doch wie der „ Freischaffende „ es sich einrichten kann, wie er wann, was macht, ist dies auch ein Luxus, den sich nicht jeder gönnen kann.
Wenn ich etwas möchte, dann tue ich alles dafür, damit es auch gelingt, außer ich wäre ein notorischer Faulpelz, der sich selbst nie ordnet. Es auch gar nicht will. Sich organisieren kann man lernen.
Heute hörte ich von einer guten Freundin, sie hat keine Zeit mir zu schreiben, weil sie sooo viel um die Ohren hat.“ Nun, ich nehme es nicht übel, dennoch aber gerate ich bei diesen Worten bedenklich in die Zwickmühle des “ eigenen Grübelns“, denn ich frage mich natürlich: hat sie nu Keine, oder will sie sich die nur nicht nehmen, weil es ihr nicht so wichtig ist.
Was heißt das – ich hab keine Zeit? Möchte sie mit dieser Aussage - nur höflich sein-?
: heißt das vielleicht:
„ du, ich hab keinen Bock, ich hab keine Lust, ich hab bessres zu tun“ -
Zeit findet sich immer, wenn man es wirklich will, viel zu oft erlebt man, wie schnell sich Schulfreunde trennen, wie sich Freunde „ auseinander leben“ weil sie nicht mehr miteinander kommunizieren. Keiner mehr am Leben des anderen „ teilnimmt, da lebt es sich fix und foxi schnell auseinander. Schnell hat man sich nichts mehr zu sagen.
Es gibt auch nur reine Brieffreundschaften, die jahrelang bestehen, auch das kostet Zeit.
Über seine Zeit frei zu verfügen, heißt für mich, ich habe die Möglichkeit Prioritäten zu setzen!
Anders als in einem Beschäftigungsverhältnis, wo vielleicht der Druck von oben kommt und man mit Arbeit zugeballert wird, bis einem der Kopf raucht. Da hat man dann tatsächlich wahrscheinlich keine Zeit mehr zu unterscheiden, wie packe ich das zu viel zu tun zu haben als ein Arbeitsproblem zeitlich an.
Ich selbst hatte bis vor einigen Monaten noch einen 13 Std.- Tag, manch Nächte durchgeschrieben, weil der Tag nicht dafür reichte, und hatte dennoch irgendwie immer genügend Zeit, für alles was mich tatsächlich interessierte.
Im Zuhause zu sein, macht man sich selbst den Zeitdruck.
Oft ist es auch nur der Partner der einen hetzt, dessen Ansprüche steigen. „Mach dies, hast du das schon gemacht, ich warte…sind meine Socken schon gewaschen?“
Oder die Kinder schreien.
Obwohl von Frauen allgemein behauptet wird, sie könnten 2 – 3 – ja sogar 5 Dinge auf einmal zu gleicher Zeit tätigen, leiden sie oft weniger unter dem Zeitdruck den sich manche männliche Bettgenossen machen.
Merkwürdigerweise schaffen es viele Frauen zuhause auch ohne angestellte und bezahlte Beschäftigung, locker, leicht und mehr oder weniger lässig, die Kinder oder / und Tiere zu versorgen, den Haushalt zu organisieren, das Mittagessen zu kochen, genau zu wissen, wann man die Betten bezieht, die Wäsche zu waschen, zu wissen, was zum Einkauf auf dem Zettel zu stehen hat, - sofern man es nicht sowieso immer im Kopf behält - , die Hausaufgaben der Kinder zu überwachen, sie zum Sport zu fahren, nicht aus dem Auge zu verlieren, darauf zusätzlich zu achten, dass der Mann mit der richtigen Farbkombination seiner Krawatte aus dem Hause geht und nicht zu vergessen, den Termin beim Zahnarzt, der Kosmetikerin und den Besuch bei der Oma wahrzunehmen und vergessen dabei nicht mal, schnell bei der Apotheke vorbeizufahren..
Viele sind dennoch so gut wie nicht gestresst.
Sie klagen nicht mal darüber, sie tun es einfach.
Auch schaffen sie es, Kontakte aufrecht zu erhalten, es geht nur darum, alles in seine richtige Reihenfolge zu setzen.
Ich denke, dass es auch viele Beschäftigte trotz eines normalen Arbeitsverhältnisses schaffen, alle internen Hausangelegenheiten zuverlässig und sauber zu erledigen, ohne dass einem die Putzfrau nebenbei hilft und die Fenster putzt, man macht es eben dann, wenn man Zeit dafür hat, und die nimmt man sich, wenn man selbst meint, dass man nicht mehr hinaussehen kann .
Was sind wir Frauen nur für Weltwunder.
Ich frage mich oft, wie wir das alles bewerkstelligen.
Doch es geht, das beweist die Praxis.
Beruf geht, Haushalt geht, Kinder werden versorgt, Mann oder Freund wird liebevoll behätschelt –, Freunde besuchen klappt auch oft, Theater – Kino geht, Fitnesscenter – ein erholsamer Zeitvertreib um hübsch knackig zu bleiben – geht selbstverständlich, denn man weiß ja was man sich schuldig ist, Schwimmbadbesuche, Ausflüge an Wochenenden, die Tiere versorgen wir auch, der Garten wartet- wir gießen die Blumen, pflanzen und sähen, selbst für unsere Hobbys haben wir Zeit.
Warum? Weil wir sie uns nehmen.
Das Telefon, manchmal ein leidiges Ärgernis, wenn es zur falschen Zeit klingelt, aber wir gehen ran und je nachdem wer dran ist“ quatschen“ wir stundenlang, wenn es uns interessiert.
Radio und TV – wir schauen und hören zu, wir sind auf dem Laufenden – wir haben ja Zeit.
Wir sind gesund und glücklich, befriedigt und nett zu allen, denn wir haben ja Zeit.
Doch haben wir bei all dem auch Zeit zu leben und ans Sterben zu denken?
Oder heben wir uns das für später auf, wenn wir keine Zeit mehr haben?
So frage ich mich, wo ist das Zeitproblem, oder bilden wir uns das nur ein, weil die Zeit so schnell und hektisch geworden ist?
Wie wär’s, leben wir doch einfach mal nur, mit unserer eigenen inneren Uhr.
© Angelface
okay - wagen wir ein kleines Experiment, sind wir mutig drehen uns um und drehen der Zeit für einige Stunden den Rücken - wetten - es wird uns entzücken
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