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ist schon ne Weile her, dass ich diese Geschichte schrieb,
aber weil sie witzig ist...
kommt sie heute hierhin..
das "Buch selbst gibts zum downloaden bei BX und wie Ihr dahin kommt, wisst Ihr ja..
klappentext:
ich weiß, warum ich Parkhäuser nicht mag
  • Belletristik
  • Deutsch
  • 1704 Wörter
  • Ab 0 Jahren
  • 143
  • 6

eine klei­ne Reise in die Stadt.

Stichwörter: Parkhäuser sind zwar praktisch aber oft zum abgewöhnen, kalt, grau, dreckig und dunkel, dabei sollte es doch nur ein Stadtbummel werden, Panikanfälle kann jeder kriegen wenn einem so etwas widerfährt, wieder was dazugelernt

Kostenlos



Die dollsten Geschichten schreibt das Leben selbst.

Dauerparker und Parkhäuser.



...Parkhäuser.
...sind mir ein Greuel, ein Graus, sucht es Euch selbst aus!.

Fast ein Krimi
Oh, je - Als Landpomeranze sollte man Stadtgänge meiden, irgendwas geht anscheinend immer schief. Oder ich hab einfach Pech in solche Situationen zu geraten. Vielleicht soll das aber auch einfach nur heißen; man soll mich nicht mehr allein auf die Straße lassen?
Während der heiße Wasserstrahl über meinen erschöpften Körper rieselt, lache ich über mich selber, zittre aber noch ein wenig nach..
Ein Glück, dass ich das noch kann, ein anderer hätte wahrscheinlich längst das Handtuch geworfen oder sich gleich erhängt, aber Spaß beiseite, es war nicht lustig.
Ich musste in die Stadt. Auch eine Landpomeranze darf das mal.
Jeder weiß ja, meist wohnen die Fachärzte dort und so manch anderes Geschäft in dem man eine Kleinigkeit besorgen möchte, manchmal will man aber auch nur einfach einen Stadtbummel machen.
Stadtbummeln hab ich früher um mein Leben gern gemacht. Ich bin sogar von einer Stadt zur anderen nur deshalb gedüst, nur so aus Spaß.
Das Parken hat meist ein anderer übernommen. Das heißt, ich war nicht allein.
Nun ja, man hat ja nicht gleich immer einen bei der Hand, der sich" bei dich bei setzt, "(das ist hessisch) - also bin ich alleine in die Stadt gedüst und das unter starkem Zeitdruck, ich hatte einen wichtigen Termin.

Meine Güte, da wird ja wieder viel gebaut, alles verflucht neu hier", - dachte ich mir schon, als ich die Stadtgrenze passierte.

Große Glaskästen schossen wie die Pilze aus dem Boden. Hier ein neues Behördenhochhaus, dort noch ein Einkaufszentrum, " warum denn hier noch eines", schoss mir durch den Kopf, das andere steht schon seit Jahren fast leer", aber egal, und an jedes neue Gebäude bauen sie noch ein riesengroßes Parkhaus dran. Die Stadt braucht eben immer Geld.
Ich hasse diese Dinger, hab sie noch nie gemocht, auch damals nicht, als ich selber noch in der Stadt wohnte.
Nun haben aber gewisse Geschäfte und auch Fachärzte nicht gerade einen Parkplatz direkt vor der Tür, ich musste also.
Eines der Parkhäuser kannte ich ja noch von früher, das hätte ich auch gerne genommen, aber - es lag so weit entfernt von meinem Ziel, dass ich mindestens 2 Km hätte laufen müssen, dazu war die Zeit zu knapp.

Also auf ins nächste, das auf meinem Weg lag. Irgendwann früher war ich auch schon mal drin und glaubte es damit zu kennen..
Ich dachte: "wenn du einen Platz - gleich hinter der Einfahrt findest, dann kann nix schief gehen", und lenkte meinen Wagen dorthin, fand auch gleich einen und parkte.
Dann ging ich ins Städtchen, machte meine Einkäufe, ging mir mein Rezept holen, nahm meinen Termin wahr und kam nach gut 2 Stunden zurück.
Der Tagesparkpreis betrug 9.00 ¤.
Ich stolzierte ins Kaufhaus um meine Karte abstempeln zu lassen und bekam in mein Ticket ein dickes schwarzes Loch hineingestanzt. Der freundliche Herr an der Kasse meinte noch: "Sie brauchen zwar nichts zu kaufen, aber haben sie nichts gefunden"?, grinste jedoch bei seiner halb hingeworfenen Frage und versah die Karte mit einem Klick, Klack für meine 2 Euro Gebühr.
Dann marschierte ich wieder hinaus, sah mich um, wohin?
Der Parkautomat, wo war der denn noch?
Sie hatten alles umgebaut, doch das konnte ich ja nicht wissen. Das gute Stück befand sich mittlerweile im ersten Stock in einem anderen Trakt des Gebäudes.
Ich fragte, - oder wollte fragen, doch das erwies sich als etwas schwierig. Lauter Ausländer, ...Türken, Chinesen, Thailänder, noch mal Türken, Jugoslawen, Italiener - " verflixt noch mal, gibt's denn hier keine Deutschen, die wissen wo der Parkautomat in diesem verkackten Kaufhaus steht", - murmelte ich noch vor mich hin, als mich eine junge Frau ansah, wohl meine offensichtliche Hilflosigkeit bemerkte und mich fragte was ich denn suchte.
Die half mir dann weiter.
"Ins Gebäude zurück, Aufzug 1. Etage - über die lange Eisenbrücke die beide miteinander verbindet, von dort hoch in den dortigen 1.- Stock, von da dann die Treppen wieder hinunter, dann gleich links und dann sind sie da, aber es ist etwas verwirrend", rief sie mir noch nach.
Mensch, das musste dir ja glatt aufschreiben, dachte ich - eine halbe Wanderung quer durch den Laden und dann wieder zurück, die vielen Ausgänge, alle führten in Straßen deren Namen du noch nie gehört hast...oh, Gott, ich hob die Hände, schlug sie mir vors Gesicht, machte mich aber tapfer auf den Weg.
"Du bist doch ein großes Mädchen, aber wär' ich doch nie in dieses verdammte Parkhaus gefahren", murmelte ich mir selber zu.
Irgendwann, ja irgendwann, es erschien mir wie eine Ewigkeit, fand ich den Weg dahin, zumindest schien es mir so und heftete mich einfach an die Fersen eines anderen Passanten von dem ich annahm, so wie der mit den Autoschlüsseln klappert, der will bestimmt erst zum Automaten und dann in die Parkgarage.

Fragen wollte ich nicht, ich kam mir einfach zu blöd vor.
Der guckte mich nach einigen Sekunden aber schon ziemlich komisch an, wahrscheinlich kam ich ihm etwas merkwürdig vor. Hatte ich einen Fleck auf der Nase, sah etwa aus wie eine Irre?
Ich taberte im Hintergrund hinter ihm drein und machte mich möglichst unauffällig.
Da, der P a r k s c h e i n a u t o m a t, er kam mir nach den vielen langen Gängen und Aufzug fahren wie eine Erleuchtung vor.
Ich steckte mein Kärtchen ein, zahlte, drehte mich um, ja und dann?
Gänge, Gänge, Autos über Autos, keines sah auch nur annähernd wie meines aus.
Eine Ausfahrt nach unten in die 1. Etage,
eine Auffahrt nach oben in die 3. Etage,
eine in die 2. u.s.w.,
ich sah mich nur noch hilflos um. Wohin jetzt nur?

Dann lief ich die Gänge ab, einen hoch, auf der anderen Seite wieder herunter, so lange und immer wieder auf's neu, bis ich mich völlig verfranst hatte.
Nun fand ich überhaupt nichts mehr, wusste nicht mehr, in welche Richtung ich mich weiter orientieren sollte, war fast der Verzweiflung nah. Keine Menschenseele bewegte sich auf den einzelnen Decks. Die Menschen stiegen völlig selbstverständlich und zielbewusst in ihre Autos ein, meist so weit von mir entfernt, sodass ich sie nicht ansprechen und fragen konnte, dann wieder eilig und unwillig mir auch nur einen Blick zu gönnen.

Mittlerweile war ich auf dem Deck für Dauerparker angelangt, da konnte mein kleines Autochen ja nun wirklich nicht sein.
Auf den Ab und Auffahrten stand in bedrohend roter großer Schrift wie ein riesiger Zeigefinger:
- Bitte die Auffahrten und Abfahrten nicht begehen, -Lebensgefahr! - Bei Zuwiderhandlungen Geldstrafe! - Ausrufungszeichen -. Nun, lebensgefährlich war es wohl kaum, aber es war eben verboten.

Hinter dem kleinen Schalter in der Auffahrt saß ein kleines mickriges Männchen, das mich neugierig musterte. Den fragte ich schließlich, nachdem ich dreimal an ihm vorbeigelaufen war mit ziemlich kleinlauter Stimme, ob er mich wohl zu meinem Auto bringen könnte, ich würde es einfach nicht mehr finden.
Der sah mich mit väterlicher Besorgnis an, vielleicht dachte er sich auch, dass ich irgendwo ausgerissen wäre. Mein Gott, mein Gesicht war sicher mittlerweile hochrot, meine Haare völlig zerstrubbelt weil ich mir wild darin herumgerauft hatte, mir war es hochnotpeinlich. Ich kam mir wie ein völliger Idiot vor.

Er konnte oder durfte aber nicht von seinem Platz weg, so wies er mich an - links, dann wieder rechts, eine hoch, dann wieder links, er gab zu, die neue Bebauung hätte alles ein wenig durcheinandergebracht, aber da irgendwo, da müsste es sein.
Brav folgte ich seinen Anordnungen und landete prompt wieder da, wo ich vorher schon gewesen war. Nun drohte mich fast die Verzweiflung zu übermannen. Zum Vierten und Fünften Mal war ich auf dem gleichen Platz, ich erkannte ein Auto, eine Schranke, die ich schon vormals gesehen hatte und alle nachfolgenden Gänge sahen immer noch aus wie einer. Es war wie in einem Albtraum. Grau, schmutzig, es roch modrig und dumpf nach Auspuffgasen. Ich war nass geschwitzt, das T-Shirt klebte an meinem Rücken, die Füße in den hochhackigen Stiefeln taten mir weh.
Mittlerweile war mir so, als wäre ich Vier und noch ein hilfloses ausgesetztes Kind, konnte aber schlecht nach meiner Mutter schreien.
Das war doch nicht zu fassen.
Das gab es doch gar nicht.
Ich fasste mein letztes bisschen logischen Verstand zusammen, orientierte mich kurz nach der Straße auf der die Autos unten vorbeidröhnten und wandte mich in Richtung Ausgang. An Irgend einen.
Davon gab es unendlich viele, jede in eine andere Richtung. Ich wähle willkürlich eine Ausfahrt, egal welche, Hauptsache raus hier, ehe ich einen Anfall kriege und laut schreie..
Egal wie, dachte ich, sollten sie mich doch verhaften, ich lief die abgeschrägte schlecht beleuchtete Ausfahrt hinunter. Dunkel war es, es stank, ich schwitzte...
Hinter mir schwere Schritte, ich bekam Angst und lief schneller. Als ich endlich mit Herzklopfen und zitternden Füßen fast auf der Straße landete, es waren nur noch einige Meter, - packte mich plötzlich von hinten eine Hand und zerrte mich an den Haaren, ich riss mich los und rannte davon. Da drohte mir ein zentnerschwerer Bodyguard in Uniform mit erhobenen Fäusten hinterher.
Erst nach vielen Schritten wurde mein Atem wieder ruhiger und ich schaute mich um wo ich war. Nun erkannte ich auch den richtigen Eingang wieder, er war nur ein paar Meter entfernt und sah völlig unschuldig aus. Nichts daran erinnerte an das Drama das sich eben noch in meinem Kopf abgespielt hatte.
Er roch noch nicht mal nach meiner Angst.

Ich lief die Einfahrt hinauf, und gleich um die Ecke stand mein kleiner Knirps in bekannt blauem Gewand. Ein wenig verschmutzt, der Kratzer an der linken Seite,
das Sonnendach leicht geöffnet, das war er - lieb und vertraut.



Ich hätte ihn knutschen können.
So schnell wie an diesem Tag war ich lang nicht mehr zuhause. Von mir hat man in der Stadt wahrscheinlich nur noch quietschende Reifen gehört und eine blaue Fahne gesehen.
Jetzt stehe ich unter der Dusche, zittrere immer noch nach und denke mir, was hätte der Kerl nur mit mir gemacht, wenn ich mich nicht rechtzeitig losgerissen hätte, war es überhaupt ein Wachmann?
Aber jetzt lache ich mich selbst aus, eins aber weiß ich genau, in so ein Parkhaus unbekannter Größe bringt mich so schnell keiner mehr.





@ Angelface